PB - Personzentrierte Beratung

Methode

Was ist PB - Das Prozessgeschehen - Die Rolle des Pferdes

Was ist PB

In der personzentrierten Prozessbegleitung GFK wird versucht, den Menschen in seiner Ganzheit zu sehen - also in seinem Sprechen, Denken, Fühlen, mit seinem Körper, in seinem Verhalten, aber auch in seinem sozialen Umfeld. Der sprachliche und der körperliche Dialog bereichern sich gegenseitig und führen zu vertieften Erkenntnissen und zu neuen Verbindungen zwischen Denken, Fühlen und Wahrnehmung. Das wichtigste Arbeitsintrument der personzentrierten ProzessbegleiterInnen GFK ist aber die eigene Person und damit auch die eigene Wahrnehmung, das eigene Empfinden, die innere "Resonanz", die sich in der Beziehung zum Gegenüber einstellt.

Ein zentrales Ziel der personzentrierten Prozessbegleitung ist die Erweiterung der Handlungs- und Wahlmöglichkeiten. Die durch die Arbeit in Gang gesetzte Entwicklung soll es einer Person ermöglichen, sich auf neue Art auf ihre Themen und auf ihre Umwelt zu beziehen. Sie entdeckt dabei die eigenen Ressourcen und beginnt, das ihr innewohnende Potential auszuschöpfen und ihre Verantwortung gegenüber sich selbst und ihrer Umwelt wahrzunehmen. Dies kann zu mehr Zufriedenheit und Vertrauen dem Leben gegenüber, zu einem stärkeren Gefühl des Lebendigseins und zu einem verbesserten Selbstbewusstsein beitragen.

 

Das Prozessgeschehen

Personzentrierte ProzessbegleiterInnen GFK begegnen ihren Klienten/innen nicht mit direktiven Anweisungen und vorgefassten Konzepten. Vielmehr geht es ihnen darum, im Dialog mit ihrem Gegenüber Lösungen zu finden und neue Perspektiven zu entwickeln. Distanz zu den aktuellen Problemen herstellen, zusammen Neues entdecken, Alternativen zum Bestehenden entwickeln und erproben, den Transfer in den Alltag wagen - dies ist die Arbeitshaltung in der personzentrierten Prozessbegleitung GFK. 

Die Abkürzung "GFK" benennt die drei zentralen Arbeitsmodelle, welche in der personzentrierten Prozessbegleitung verwendet und miteinander verknüpft werden:

  • "G" bezeichnet die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie von Carl Rogers mit den in diesem Ansatz verwendeten Methoden der Gesprächsführung.
  • "F" steht für Focusing. Dieses Modell von Eugene Gendlin beschreibt den Wandlungsprozess, der in einer Person abläuft, wenn sie sich ihrem inneren Erleben zuwendet.
  • "K" benennt die von Wilhelm Reich ausgehende und seither laufend weiter entwickelte Tradition der Körperpsychotherapie mit ihren Methoden des körperlichen Zugangs zur Person.

Personzentrierte ProzessbegleiterInnen GFK helfen ihren Klienten/innen dabei, eine oft als einschränkend und problembeladen empfundene Lebenssituation so zu gestalten, dass sie als befriedigender erlebt wird. Verfestigte und erstarrte, ständig wieder auftauchende Muster im Denken und Fühlen, im Erleben und Verhalten einer Person gilt es dabei schrittweise bewusst zu machen, so dass sie in der Folge allmählich aufgelöst oder korrigiert werden können.

 

Die Rolle des Pferdes

Personzentrierte ProzessbegleiterInnen GFK verbinden auf der Basis des klientenzentrierten Ansatzes den körperlichen Zugang zur Person mit dem sprachlichen Dialog. Dabei fällt auch der  nonverbalen Kommunikation eine grosse Bedeutung zu.

Wenn Pferde in das Zweiersetting ProzessbegleiterIn GFK / KlientIn mit einbezogen werden, wird die lineare Ebene um eine zusätzliche Komponente erweitert: Das Pferd als äusserst differenziertes Wesen stellt sich dem Menschen mit all seinen Facetten und Möglichkeiten zur Verfügung, indem es diesen "mit all seinen Sinnen" zu erfassen vermag und ihn so spiegelt, wie er sich ihm gerade zeigt - unmittelbar, unverfälscht und  ohne Wertung. Das so erhaltene "Feedback" zeigt nicht nur, wie der Mensch auf das Pferd wirkt; es erlaubt auch Rückschlüsse auf unseren Alltag, unsere Person und somit  unsere Strukturen und Verhaltensweisen. 

Pferde sind Meister der nonverbalen Kommunikation: Sie sind aufgrund ihres Wesens darauf angewiesen, sich via Körperausdruck und Verhalten dem Menschen gegenüber verständlich zu machen: Der Mensch sieht sich in den Reaktionen des Tieres gespiegelt und vermag im wechselseitigen Austausch mit dem Pferd auch eigenes inneres Erleben unmittelbar körperlich zu erfahren und zu interpretieren. Im Rahmen einer ganzheitlichen Sichtweise des Menschen bilden Körper, Geist und Seele eine Einheit: Die Lebensgeschichte eines jeden "fleischt sich ein" und drückt sich  über Körperhaltung, Atemmuster, Muskelverspannungen, unwillkürliche Gesten etc. aus. In der Arbeit mit dem Pferd können über Körper- und Wahrnehmungsübungen auf dem geführten oder longierten Pferd Blockierungen, chronische Muskelverspannungen oder Fehlhaltungen erkannt und spezifisch angegangen werden. Das Pferd dient somit als Resonanzkörper, indem es körperliches Erleben möglich macht, unterstützt und ein deutlicheres Körpergefühl vermitteln kann. Dank dieses experimentellen Zugangs zu sich selbst mit Hilfe des Pferdes werden oftmals neue Körpererfahrungen und emotionales Erleben möglich, was in der Regel auch mit einer deutlichen Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens gekoppelt ist.

 

 

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